Am Einsatzort angekommen, wurde den Helfern das ganze Ausmaß des Unfalls bewusst. Ein LKW hatte, aus noch ungeklärter Ursache, die Mittelleitplanke durchbrochen. Das Fahrzeuggespann kippte zur Seite, das Führerhaus fing Feuer. In dieses verunfallte Fahrzeug war ein PKW mit einer fünfköpfigen Familie geprallt. Der PKW geriet ebenfalls in Brand. Für vier der fünf PKW-Insassen kam jede Hilfe zu spät.
Um 18.15 Uhr wurden weitere Kräfte angefordert, die umgehend über Melder und SMS alarmiert wurden. Bis 19.30 Uhr waren vom OV Pfedelbach 21 Helfer und zwei Helferinnen am Einsatzort, davon sechs Atemschutzgeräteträger und fünf Einsatzfahrzeuge im Einsatz. Zugführer Rolf Götz koordinierte am Unfallort die THW-Kräfte. Nach dem Löschen der brennenden Fahrzeuge und dem Ausleuchten der Unfallstelle musste der Sattelauflieger des LKWs entladen werden. Im Inneren des Aufliegers geschah dies auf Anweisung des Einsatzleiters der FFW Öhringen Timo Kieber nur unter Atemschutz! Zeitgleich wurde mit einem Vorbauschleifer die Mittelleitplanke entfernt und die entfernten Teile fachmännisch zerkleinert, um den Abtransport zu erleichtern.
Nach dem Abzug der FFW Öhringen um 22.15 Uhr wurde die Unfallstelle vom Pfedelbacher OV weiterhin ausgeleuchtet und die Firmen Herbold und Rapp bei den Aufräumarbeiten unterstützt, sodaß die BAB6 um 02.20 Uhr auf diesem Abschnitt wieder befahren werden konnte.
Einsatzende für die Pfedelbacher Helfer war am 04.11.2012 um 01.25 Uhr!
Pressemitteilung der Polizeidirektion Schwäbisch Hall:
Schwerer Unfall auf der A 6
Vier Menschen starben
Öhringen. Ein schwerer Verkehrsunfall ereignete sich am Samstag auf der Bundesautobahn A 6. Wir haben in einer ersten Pressemeldung darüber berichtet. Es starben vier Menschen.
Um 18 Uhr befuhr ein Sattelzug, der Obst und Gemüse geladen hatte, die A 6 in Richtung Nürnberg. Auf Höhe der Anschlussstelle Öhringen geriet der aus noch ungeklärter Ursache nach links und durchbrach die Mittelleitplanke. Die Autobahn ist an dieser Stelle zweispurig. Der Sattelzug kippte auf die rechte Fahrzeugseite um. Ein auf der Überholspur der A 6, in Richtung Mannheim, heranfahrender Toyota-Lenker konnte dem quer liegenden und noch rutschenden Sattelzug nicht mehr ausweichen. Das Auto prallte in den Sattelzug. Beide Fahrtzeug fingen sofort Feuer und brannten aus. Der Toyota war mit zwei Erwachsenen und drei Kindern besetzt. In dem Auto starben der 43-jährige Fahrer und die im Fond sitzenden Kinder im Alter von sieben, elf und dreizehn Jahren. Die Beifahrerin wurde schwer verletzt. Schwere Verletzungen erlitt auch der Sattelzuglenker.
Unmittelbar nach dem Zusammenstoß der beiden Fahrzeuge befuhr auf der rechten Spur ein VW-Fahrer die A 6 in Richtung Mannheim. Er wich aus und streifte den Sattelzug noch leicht. In dem VW wurde niemand verletzt.
Neben der Freiwilligen Feuerwehr Öhringen war auch das Technische Hilfswerk im Einsatz. Notfallseelsorger kümmerten sich um die Verletzten und Familien der Unfallopfer. Die Autobahn war in beide Richtungen bis zum Sonntagmorgen (2.20 Uhr) voll gesperrt. Es bildete sich zweiweise ein Rückstau von acht Kilometern.
Bei dem Unfall entstand ein Schaden von 135 000 Euro. Gegenwärtig dauern die Ermittlungen zur Unfallursache noch an. Es wurde auch ein Gutachter hinzugezogen.
weiterführender Links:
Bericht der Heilbronner Stimme vom 03.11.2012
Einsatzinformation der FFW Öhringen
NACHTRAG:
Es war das erste Mal in der Geschichte des OV Pfedelbach, daß Atemschutzgeräteträger zum Einsatz kamen!