Das Technische Hilfswerk wurde durch das Land Baden-Württemberg zur Sicherung der unter Denkmalschutz stehenden Burg aus dem 12. Jahrhundert gerufen. Teile der Burgmauer drohten einzustürzen bzw. waren es bereits. Nach einer ersten Erkundung des Einsatzortes bereits am Vorabend, wurden mögliche Einsatztaktiken diskutiert und der Aufwand an Fachkräften besprochen.
Ergebnis war die Alarmierung der Ortsverbände des THW Neunkirchen (Baden), Ladenburg, Pfedelbach, Widdern und Hassmersheim am Folgetag. Jeder Ortsverband brachte sein spezielles Knowhow für die Einsatzbewältigung mit.
Knapp 50 THW-Helferinnen und -Helfer aus den fünf THW-Ortsverbänden, davon allein 17 aus Hassmersheim, sowie mehrere Mitarbeiter des Forstamt Schwarzach, waren kurz vor dem Wochenende bereits früh morgens im Einsatz, um die alten und brüchigen Mauern abzustützen und auszusteifen. Für die aufwendigen Maßnahmen wurden verschiedene THW-typische Systeme eingesetzt und von unserem Baufachberater Christoph Tanecker koordiniert.
Während die Fachkräfte des Ortsverbands Widdern zusammen mit den Bergungsspezialisten aus Haßmersheim und Neunkirchen mit dem Abstützsystem Holz (ASH) beschädigte und vom Einsturz bedrohte Teile der Mauer absicherten, kam gleichzeitig auch das Einsatzstellen-Sicherungssystem (ESS) des Ortsverbands Ladenburg zum Einsatz. Mit dem lasergestützten System lassen sich über mehrere Messpunkte kleinste Bewegungen der Burgmauer feststellen, womit auch die Sicherheit der Einsatzkräfte deutlich erhöht wurde, da bei Abweichungen der zuvor festgelegten Toleranzen die Einsatzstelle umgehend geräumt werden kann.
Um große Höhen und schwer zugängliche Bereiche zu erreichen und um Schwerarbeiten zu erleichtern, wurde neben dem Einsatzgerüstsystem (EGS), auch ein Kran des Ortsverbands Pfedelbach mit einer Reichweite von über 20 Meter der Fachgruppe Brückenbau eingesetzt.
Neben Vertretern des Landes Baden-Württemberg, machte sich auch der THW-Landesbeauftragte, Dietmar Löffler, vor Ort ein Bild des Einsatzgeschehens. "Ein großes Lob an die Einsatz- und Führungskräfte. Ich habe selten eine so gut durchstrukturierte Einsatzstelle gesehen. Alle arbeiten sorgfältig und zielgerichtet“, so Löffler.
Durch die kameradschaftliche und professionelle Zusammenarbeit aller Beteiligten, konnte der Einsatz schneller als zunächst angenommen abgearbeitet werden. Noch vor Einbruch der Dunkelheit waren vor Ort alle Abstützmaßnahmen abgeschlossen und der Gefahrenbereich gegen unbefugtes Betreten gesichert.
Der gesamte Einsatzablauf wurde zudem durch den Zugtrupp des Ortsverbands Haßmersheim dokumentiert. Wir möchten uns bei der Gesamtleitung des OV Neunkirchen und allen anderen eingesetzten Kameradinnen und Kameraden für die tolle Zusammenarbeit bedanken! Ebenso möchten wir uns bei den Regionalstellen Heilbronn und THW Regionalstelle Mannheim sowie dem THW-Landesverband Baden-Württemberg für die Koordination im Hintergrund bedanken.
Solche Einsätze wären auch nicht möglich, wenn nicht zahlreiche Arbeitgeber unsere Helferinnen und Helfer für die Einsätze freistellen würden. Auch hierfür ein herzliches Dankeschön!