So begann die erste Großübung der Freiwilligen Feuerwehr (FFW) Pfedelbach, dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) und dem Technischen Hilfswerk (THW) Ortsverband (OV) Pfedelbach. Anmoderiert wurde die Veranstaltung vom Pfedelbacher Bürgermeister Torsten Kunkel, der die Idee zu dieser Großübung hatte.
25 Helfer des Pfedelbacher OV waren in das Geschehen involviert. Weitere Ehrenamtliche der OVs Crailsheim und Bad Mergentheim hatten sich als Verletztendarsteller zur Verfügung gestellt. Sie wurden dem Anlass entsprechend realistisch geschminkt und hierfür bereits morgens um 09.00 Uhr angereist.
Die Kräfte der FFW, die fünf Minuten nach der Alarmierung am Einsatzort eintrafen begannen mit der Erstversorgung der verletzten Personen und der Absicherung des Unfallfahrzeuges. Beim Eintreffen des DRK übernahmen diese die weitere Versorgung der Fahrzeuginsassen. Die THW-Kräfte, die zwanzig Minuten nach der Alarmierung hinzukamen, leuchteten zuerst den Einsatzortes aus.
Um die einzelne Phasen der Rettung besser zu veranschaulichen kommentierten Alfred Zenth, Stellvertretender Kommandant der Pfedelbach Wehr ,Eckhard Biehlmaier, für das DRK Pfedelbach die einzelnen Schritte der Rettung und Gunnar Kreidl, Ortsbeauftragter (OB) für das THW Pfedelbach.
Rund eine Stunde sollte es dauern, bis der Unfallfahrer aus dem Fahrzeug gerettet und zur weiteren Versorgung ins Krankenhaus abtransportiert werden konnte. Eine weitere Stunde mussten die drei Mitfahrer ausharren, bis sie aus ihrer unbequemen Lage befreit werden konnten.
Im Anschluss folgte die Absicherung des einsturzgefährdeten Gebäudes mit dem Einsatz-Gerüstsystem (EGS) und die Rettung der Heiminsassen auf dem ersten und zweiten Obergeschoss des Hauses. Das EGS ist eine relativ neue Einsatzoption für die OVs des THW. Es ist durch seinen modularen Aufbau wie kein anderes System dazu geeignet, auf spezielle Einsatzerfordernisse, wie in diesem Szenario, zugeschnitten zu werden. Die Materialmenge des OV Pfedelbach reicht für kleinere und mittelgroße Gebäudesicherungsmaßnahmen.
Die Rettung verletzter Personen aus schwer zugänglichen Stellen ist eine der Kernaufgaben der Bergungsgruppen des Technischen Hilfswerks. Eine Rettungsmethode ist der Leiterhebel. Er eignet sich zum waagrechten Ablassen oder Hochziehen verletzter Personen. Dabei werden Steckleiterteile benutzt, an denen einen eine Schleifkorbtrage befestigt wird. Stellt man die Leiter nun gegen einen Festpunkt, wirkt sie wie ein Hebel. Mit dessen Hilfe kann die Schleifkorbtrage über Sicherungsleinen auf und abgelassen werden.
Die Hilfsbedürftigen des zweiten Obergeschosses wurden mit Hilfe einer Seilbahn aus dem Gebäude evakuiert. Beim Abtransport aus dem Gebäude verzichtete man jedoch auf "echte" Darsteller. Bergepuppen wurden in die Schleifkörbe gelegt und am Boden durch reale Personen ausgetauscht, die im Anschluss vom DRK versorgt wurden.