Pfedelbach,

Gasexplosion in der Pfedelbacher Kelterstrasse

Gespenstisch ruhig steht das Gebäude an der vielbefahrenen Pfedelbacher Hauptstrasse. Rund um das Gebäude zerberstetes Glas, dass Anlass zu Spekulationen gibt. Von den Anwohnern des Zwei-Familienhauses ist am frühen Morgen des 04.05.2013 niemand zu sehen.

2 Helfer beim Anlegen des Pressluftatemgerätes

„Einsturzgefährdetes Gebäude nach Gasexplosion. Über den Verbleib der Bewohner des Zweifamilienhauses ist derzeit noch nichts bekannt!“ So  lautetet die Einsatzalarmierung der Ortsverbände (OV) Pfedelbach und Schwäbisch Gmünd, die sich an diesem Wochenende zu einer gemeinsamen Übung verabredet hatten.

Am Einsatzort angekommen erhielten die Helfer von Einsatzleiter Thorsten Waldorf (Pfedelbach) weitere Anweisungen. Gasaustritt hatte zur Explosion des Gebäudes geführt. Drei Personen waren zum Zeitpunkt des Eintreffens noch vermisst. Unter Atemschutz musste das Kellergewölbe nach den abgängigen Personen durchsucht werden.

Auf dem Gelände eine offensichtlich verwirrte Person, die sich als Mitarbeiter der Gaswerke entpuppte und im Rahmen der ersten Hilfe versorgt wurde. Nach und nach wurden die 23 eingesetzten Helfer mit weiteren Schwierigkeiten konfrontiert: etwa neugierige Nachbarn, die sich nach dem Stand der Dinge erkundigten oder Pressevertreter, die informiert werden wollten.

Eine Person wurde hinter einer Wand in einem Nebengebäude geortet. Sie wurde durch einen Wanddurchbruch gerettet und konnte somit dem Rettungsdienst übergeben werden.

Das Hauptgebäude wurde vom Kellertrakt beginnend erkundet. Der Zugang zum Obergeschoss erfolgte über den Balkon, im Erdgeschoss durch ein Fenster. Die vermissten Personen wurden im Ober- und Dachgeschoss aufgefunden und mittels Leiterhebel aus dem Gebäude verbracht. Nach der Erstversorgung der geretteten Personen begab sich die Mannschaft in eine kurze Mittagspause in der konstruktiv über das Szenario diskutiert wurde, da alle Aktionen von den beiden Gruppenführern Jörg Weber (Pfedelbach) und Sebastian Vrdelja (Schwäbisch Gmünd) kritisch beäugt worden waren.

Am Nachmittag wurde mit der Sicherung des Gebäudes begonnen. Die Helfer aus Schwäbisch Gmünd hatten dazu das Abstütz-System-Holz (ASH) mitgebracht. Nach einem theoretischen Teil konnte mit dem Aufbau des sogenannten Stützbocks begonnen werden, der mit dem Pfedelbacher Kranfahrzeug  aufgerichtet und an der Hauswand befestigt wurde. Um 17.30 Uhr stand das massive Konstrukt und konnte wieder abgebaut werden.

Um 20.00h endete die Übung für alle 50 Anwesenden mit einem gemeinsamen Spanferkel-Essen in geselliger Runde!

Herzlichen Dank an alle Helfer, die an der Übung beteiligt waren und trotz des strömenden Regens nie ihre gute Laune verloren haben.Unseren Junghelfern Tim, Mike, Robert und Sebastian, die die zu rettenden Personen und den Herrn vom Gaswerk darstellten und teilweise bis zu zwei Stunden auf ihre Rettung warten mussten und natürlich Michael "Faxe" Meinrad vom OV Schwäbisch Gmünd, der für unser leibliches Wohl gesorgt hat!

weiterführende Links: 

Abstützsystem ASH

Bericht THW OV Schwäbisch Gmünd

Text/Fotos: Simone Brecht OV Pfedelbach


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