Die Bailey-Brücke ist eine Konstruktion die auf Einzelbaukomponenten zurückzuführen ist. Die ursprüngliche Entwicklung aus Deutschland, wurde von den Engländern übernommen und weiter entwickelt. Die Einzelelemente wiegen dabei bis zu 300Kg. Mit dieser Brückenkonstruktion ist es möglich innerhalb kürzester Zeit eine Notbrücke zu erstellen. Alle Elemente werden mittels Bolzen verbunden.

Diese Brückenkonstruktion ist aus folgenden Hauptteilen zusammengesetzt:

  • Brückenfelder (Seitenwände):
    Diese Bauteile sind die Hauptträger der Brücke, die die gesamte Last aufnehmen und auf die Brückenlager weiterleiten.
  • Querträger (verbinden die Seitenfelder):
    Diese Querträger sind die Verbindungsträger zwischen den Brückenfeldern und übernehmen die Brückenbelastung.
  • Längsträger (liegen auf den Querträgern):
    Auf diesen Längsträger wird der Fahrbahnbelag aufgebracht. Diese Elemente sind auf den Längsträgern aufgelegt und dienen als Grundgerippe für die Fahrbahn.

 

Bauweisen:
Entsprechend der Spannweite (max 50m) und der Brückenklasse (Tragfähigkeit, max 30to) wird die Bauweise der Brücke ermittelt. Diese kann von zweiwandig-einstöckig (hier aufgebaut) bis zu dreiwandig-dreistöckig erstellt werden. Mit entsprechenden Zwischenlagern können selbstverständlich auch größere Spannweiten realisiert werden.

Montage:
Es handelt sich hier um eine Brückenkonstruktion, die in sogenannter Vorschubbauweise erstellt wird. Die Brücke wird also auf einer Rollenbahn vor dem zu überbrückenden "Graben" erstellt und mittels eines zusätzlichen Vorbauschnabels über den "Graben" geschoben. Der Vorbauschnabel dient nur als Montagehilfe und ist in einer "Leichtbauweise" erstellt. Durch geeignete Bauweise dieses Vorbauschnabels werden auch der Durchhang bei der Montage ausgeglichen, damit die Brücke auf dem gegenüberliegenden "Kipprollenlager" einwandfrei aufläuft. Er wird nachdem die Brücke vorge- schoben ist wieder demontiert. Der Rückbau einer solchen Brücke erfolgt in umgekehrter weise.

 


Die Brücke kann auf Grund der Einzelgewichte prinzipiell komplett mit Hand gebaut werden. Heute werden Bailey-Brücken jedoch üblicherweise mit Hilfe von Kränen gebaut.

 

Bauzeiten:
Diese richten sich nach den Gegebenheiten vor Ort und den zur Verfügung stehenden Einsatzkräften. Bei normalen Verhältnissen kann man bei einer Brücke von ca. 21 m und einer Bauweise einstöckig-zweiwandig und ca. 20 Mann mit einer Bauzeit von 12 Stunden rechnen.

Einsatzgebiet:
Behelfsbrücken als Notübergänge für einen begrenzten Zeit. Diese Behelfs-brücke ist nur für normalen, langsamen Verkehr zugelassen.

 

Quelle: Edgar Peters / THW Mönchengladbach