09.09.2008 Neue Heimat für Technisches Hilfswerk

THW-Ortsgruppe hatte am Wochenende gleich doppelten Grund zu feiern

Bericht von Matthias Marquart/ Hohenloher Zeitung

Sie sind ein unverzichtbarer Bestandteil im Katastrophenschutz, bauen Brücken, sorgen für Strom und Trinkwasser, helfen bei Verkehrsunfällen und in vielen anderen Notlagen. Mehrfach haben die Männer und Frauen in ihren blauen Uniformen im In- und Ausland bereits ihr Können unter Beweis gestellt. Die Rede ist vom Technischen Hilfswerk (THW). Etwa 80 000 Menschen in 668 Ortsverbänden sind in Deutschland ehrenamtlich beim THW aktiv. Und einer dieser Ortsverbände hatte am Wochenende Grund zu feiern: Endlich konnten die etwa 70 THW-Mitglieder in Pfedelbach offiziell ihr neues Domizil in der Brunnenfeldstraße einweihen.

Drei Umzüge hat der Ortsverband seit seiner Gründung 1966 hinter sich. Von einer umgebauten Scheune in Öhringen ging es 1982 nach Pfedelbach. Außer der Halle für die Einsatzfahrzeuge gab es aber auch dort für die THWler nur ein Büro und einen Aufenthaltsraum.

Baracken Harald Wissmann, Geschäftsführer der THW-Geschäftsstelle Heilbronn: „Als ich vor 15 Jahren meinen Dienst in Heilbronn antrat, besuchte ich zuerst alle meinem Bezirk zugeordneten Ortsverbände. Als ich sah, wie diese untergebracht waren, habe ich mich gefragt, was diese Menschen verbrochen haben, das die Unterbringung in solchen Baracken rechtfertigt.“ Seitdem habe sich glücklicherweise viel getan, berichtet Wissmann, der sich sichtlich über den neuen Standort der Pfedelbacher Ortsgruppe freute.

Und auch Werner Ott, der Ortsbeauftragte des THW Pfedelbach, strahlte am Samstag bis über beide Ohren: „Wir haben jetzt drei Büros, Aufenthaltsräume für die Aktiven und unsere Jugendabteilung sowie separate sanitäre Anlagen und Umkleideräume für unsere weiblichen Mitglieder. Wir haben lange um einen neuen, angemessenen Standort gekämpft und sind jetzt glücklich, dass wir hier eine neue Heimat gefunden haben.“

Gefährt Doch damit nicht genug. Die Mitglieder des THW-Pfedelbach hatten am Wochenende noch mehr zu feiern. Seit einigen Wochen dürfen sie nämlich ein nagelneues Gefährt ihr Eigen nennen. Ein Gerätekraftwagen (GKN) 1, der voll ausgerüstet die Kleinigkeit von etwa 350 000 Euro kostet, verstärkt ihren Fuhrpark. Und so platzt die Fahrzeughalle am neuen Standort schon jetzt beinahe wieder aus allen Nähten. Außerdem lagert die auf Brückenbau spezialisierte Pfedelbacher THW-Einsatzgruppe einen Großteil ihres dafür notwendigen Materials derzeit noch in Künzelsau. Zugführer Rolf Götz: „Wenn wir dieses Material benötigen, sind wir erst einmal zwei Stunden unterwegs, um es hierher zu bringen. Das ist verlorene Zeit, wenn es darauf ankommt, schnell zu handeln.“ Kein Wunder also, dass die THWler bereits auf das unbebaute Nachbargrundstück schielen. Rolf Götz mit einem Augenzwinkern: „Das wäre für uns eine optimale Ergänzung.“