Brücken bauen von Mensch zu Mensch

Artikel zum 40jährigen Bestehen des Ortsverbandes Öhringen

Text: Oliver Färber / Hohenloher Zeitung

Seit 40 Jahren gibt’s die Ortsverbände in Künzelsau und Öhringen. Bei der Eröffnung der Ausstellung in der Öhringer Sparkasse staunten die Besucher, welche Aufgaben die Organisation bewältigt hat.

„Den Gebrauch der Kräfte, die man hat, ist man denen schuldig, die sie nicht haben“, lobte Bernd Kaufmann, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Hohenlohekreis, mit einem Zitat von Carl Schulz die Arbeit des THW. Selbst hatte er sich erst vor kurzem an einen Großeinsatz der Helfer erinnert gefühlt: „Ich war letzte Woche in Dresden und Pirna und konnte an den Markierungen an Häusern erkennen, wie unglaublich hoch das Wasser stand.“ Auch damals sei es wichtig gewesen, dass beim Hochwasser schnell und unkompliziert geholfen werde. Kaufmann: „Das THW ist eine Organisation, die die Mitmenschen spüren lässt, dass sie nicht allein sind.“

„Seit seiner Gründung im Jahr 1950 ist das THW zu einer unverzichtbaren Säule der Gefahrenabwehr in Deutschland gewachsen“, erklärte Harald Wissmann, Geschäftsführer der THW-Geschäftsstelle Heilbronn-Franken. Heute sei es eine der modernsten Hilfsorganisationen weltweit. Wissmann: „Das Auswärtige Amt spricht gerne von den humanitären Botschaftern der Bundesrepublik Deutschland.“ Aktuell sei der Bundeswehreinsatz vor der Küste Libanons. „Dort sind Helfer des THW bereits seit Wochen im Einsatz“, erklärte der Geschäftsführer. Sie kümmerten sich um den Wiederaufbau der vielerorts völlig zerstörten Wasserversorgung.

Werner Ott, Ortsbeauftragter des THW Ortsverbands Öhringen, erinnerte an die Anfänge 1966: „Das war eine Scheune in der Pfedelbacher Straße, und die ersten Geräte waren Pickel und Schaufeln.“ Immerhin: 1968 waren es schon 40 Helfer, die beim Großbrand von Hornschuch in Weißbach ihren ersten Großeinsatz hatten. Auslandseinsätze folgten beispielsweise 1969 als Brückenbauer in Tunesien oder 1975 in Ruanda. 1986 ging’s ins neue Domizil nach Pfedelbach, aus dem das THW aber demnächst wieder umziehen wird. „Heute hat der Ortsverband Öhringen 65 Helfer und 18 Jugendliche“, erklärte Ott.

Die Ausstellung zeigt viele Bilder und das Modell einer Brücke, die das THW baut. Auch Modellfahrzeuge und andere Informationen werden gezeigt. Zu sehen ist die Ausstellung während der üblichen Öffnungszeiten der Sparkasse in Öhringen und ab kommenden Montag auch in Künzelsau.