Weißbach,

Unwetter „Elvira“ im Hohenlohekreis

Wetter-Tief „Elvira“ hinterließ am 29. Mai 2016 eine Spur der Verwüstung im Hohenlohekreis. Vollgelaufene Keller, überschwemmte Straßen, Hangabgänge und Stromausfall forderten auch den THW Ortsverband Pfedelbach.

Sonntag, 29. Mai 2016, 20.10 Uhr, während in vielen Haushalten die allabendlichen Nachrichten gesehen werden, heißt es für den THW Ortsverband Pfedelbach „Vollalarm!“ Alle verfügbaren, ehrenamtlichen Helfer und Helferinnen werden in den Ortsverband gerufen.

Kaum zehn Minuten später ist der Leitungs- und Koordinierungsstab (LuK) im Ortsverband gebildet und Zugführer Rolf Götz verlässt mit dem Zugtruppfahrzeug um 20.20 Uhr das THW-Gelände. Zeitgleich laden drei Helfer sieben Gitterboxen, in den rund 4.000 leere Sandsäcke gestapelt sind. Diese sind in dieser Nacht für die Freiwillige Feuerwehr Krautheim bestimmt.  

Bei strömenden Regen folgen um 20.30 Uhr und 20.45 Uhr die zwei Großfahrzeuge dem Zugtruppfahrzeug in’s 24 Kilometer entfernte Weißbach. Bei Aquaplaning, Geröll, Matsch und wegen Überflutung gesperrten Straßen ist an eine rasche Anfahrt allerdings nicht zu denken. Das Zugtruppfahrzeug von Rolf Götz wird als Einsatzleitfahrzeug der THW-Einheiten am Feuerwehrgerätehaus positioniert.

An der Einsatzstelle angekommen bietet sich den Einsatzkräften ein bizarres Bild. Der Bereich zwischen Kochertalstraße und Hauptstraße ist völlig überflutet, die beiden Verbindungsstraßen, selbst für Großfahrzeuge, unpassierbar. An Personenkraftwagen, die in diesem Bereich abgeparkt wurden ragen nur noch die Antennen hervor.

Die Fachgruppe Wasser-Schaden-Pumpen des THW-Ortsverbandes Künzelsau ist mit der Großpumpe bereits vor Ort. Über Funk erhalten die Einsatzkräfte die Meldung, daß eine Person, in einem Parkhaus als vermisst gilt!

Die beiden Großfahrzeuge leuchten den Bereich zwischen Kochertalstraße und Hauptstraße taghell aus. Schmutzwasser-Pumpen werden ausgebracht, die die  Wassermassen in den nahegelegenen Kocher abpumpen sollen. Als nach Mitternacht die vermisste Person nur noch tot geborgen wird, der Kocher bereits eine bedrohliche Höhe erreicht hat, wird die Einsatzstelle aufgegeben und der Einsatzstandort an das Klärwerk von Fa. Hornschuch verlegt. Bei strömendem Regen arbeiten die ehrenamtlichen Helfer bis morgens um 8.00 Uhr. Erst dann erfolgt die Ablöse durch Helferinnen und Helfer des THW Ortsverbandes Wertheim.

Um 19.00 Uhr in der Nacht vom 30. auf den 31. Mai 2016 treten die THWler nach zehnstündiger Pause wieder ihren Dienst an. Die Einsatzkräfte werden von Weißbach nach Forchtenberg verlegt. Im dortigen Industriegebiet müssen die Werksgebäude von Wasser und Schlamm befreit werden. Helfer der Fachgruppe Brückenbau, die an diesen Einsatzorten eingesetzt sind, werden durch den eingehenden Einsatz in Braunsbach, durch Reservehelfer aus Pfedelbach ausgetauscht.

25 Helferinnen und Helfer sind nach dem Unwetter „Elvira“ im Hohenlohekreis im Einsatz. Der LuK-Stab ist trotz des beendeten Einsatzes des technischen Zuges am 31. Mai 2016 bis 05. Juni 2016 durchgehend besetzt, für den Fall, daß es zu weiteren Einsätzen kommen sollte. Fast 800 Stunden ehrenamtliches Engagement wurden in dieser Zeit geleistet.


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