Ottenhöfen,

Teamwork in Perfektion!

Ein Einsatzort - Fünf Ortsverbände des Technischen Hilfswerks – 20 Tonnen Brückenbaumaterial – nach 29 Stunden meldet die Fachgruppe Brückenbau des THW Ortsverband Pfedelbach: Projekt „Brückenaufbau Ottenhöfen“ am 29. April 2017 erfolgreich beendet!

Es ist Freitag, der 28. April 2017, kurz nach 17.30 Uhr: In Freizeitkleidung betreten die ehrenamtlichen Einsatzkräfte die Unterkunft. Bis vor ein paar Minuten hatten sie teilweise noch gearbeitet, den Kollegen ein schönes, ruhiges, verlängertes Wochenende gewünscht. Ruhe und Entspannung? Nicht für die neun Helfer und Jessica Pany, die einzige Frau in der Fachgruppe Brückenbau!

Die blaue Einsatzuniform anziehen, auf das Fahrzeug aufsitzen und los geht’s über die Bundesautobahnen 6 und 5 in’s 160 Kilometer entfernte Bühl. Unterstützung erhalten die Pfedelbacher Brückenbauspezialisten an diesem Wochenende von zwei Helfern samt Fahrzeug und Anhänger der Fachgruppe Logistik Materialerhaltung aus Künzelsau, die pünktlich um 18.00 Uhr eintreffen.

In der Unterkunft des THW Ortsverband Bühl wird gegessen, auf Feldbetten ein paar Stunden zumeist unruhig geschlafen bevor um 7.30 Uhr an diesem Samstagmorgen Einsatzleiter Thorsten Waldorf den Einsatzbefehl „Aufsitzen, Abfahren!“ gibt. Nächster Halt für den blauen Fahrzeugverband ist die 25 Kilometer entfernte Gemeinde Ottenhöfen: 3.300 Einwohner, Luftkurort und bekannt als Mühlendorf im Schwarzwald.  

Ab 8.00 Uhr herrscht hier emsiges Treiben vor malerischer Kulisse. Die Einsatzkräfte in ihren markanten blauen Uniformen mit den drei großen schwarzen Buchstaben auf dem gelben Reflektorrückenschild stellen das Kranfahrzeug auf, Brückenbauteile werden entladen, Werkzeug bereitgelegt. Rund eine Stunde später, nach dem Eintreffen der THW Ortsverbände Müllheim und Achern, ist die 20-köpfige Aufbaumannschaft komplett.   

Der Aufbau beginnt! Stück um Stück fügen sich die rund 250 Einzelteile zu einem 15 Tonnen schweren und 15 Meter langen Stahlkonstrukt zusammen. Zwei Kranfahrzeuge arbeiten bisweilen synchron zusammen. Kommt der Aufbau zum Stocken, wird unterstützt, unabhängig welchem Ortsverband die Helfer angehören. Keiner der interessierten Besucher würde zu diesem Zeitpunkt auf die Idee kommen, daß es sich auf der Brückenbaustelle um ehrenamtliche Einsatzkräfte handelt. Jeder hilft jedem ist hier eine Selbstverständlichkeit - alle bilden eine Einheit.  

Auf die Frage, warum die orangefarbene Siganlweste mit der Aufschrift „Kranführer“ so häufig ihren Träger wechselt hat Gunnar Kreidl, heute Ortsbeauftragter für den THW OV Pfedelbach und davor langjähriger Gruppenführer der Fachgruppe Brückenbau, eine einfache Erklärung „ mit dem Bedienen des Ladekrans ist es wie mit dem Führerschein für Kraftfahrzeuge. Man erwirbt mit der Führerscheinprüfung die Befähigung zum Führen eines Fahrzeugs aber das Fahren kommt mit der Praxis. Beim Kranen ist es nicht anders. Die Helfer werden eine Woche lang auf der THW-Bundesschule in Hoya eingewiesen Je häufiger die Ladekranführer das Fahrzeug aber bedienen desto einfacher fällt es!“

Gegen 16.00 Uhr ist die dreiwandig – einstöckige Bailey-Behelfsbrücke mit einer Gesamtlänge von 15,25 Metern an Ort und Stelle, die nächsten Monate dient sie als Fahrzeugüberquerung. Die Hauptverkehrsstraße wird wegen Bauarbeiten gesperrt. Drei weitere Stunden später ist auch der letzte Holzkeil verladen, die Fahrzeuge abfahrbereit. Einsatzleiter Thorsten Waldorf gibt wieder den Einsatzbefehl „Aufsitzen, Abfahren!“ dieses Mal in Richtung Pfedelbach. Wochenende !


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