Seit dem 01. Juli 1997 gehörte er dem THW OV Pfedelbach, damals noch Öhringen, an. Als Ersatz für den Wehrdienst verpflichtete er sich für sieben Jahre im Zivil- und Katastrophenschutz und musste als freigestellter Helfer jährlich 120 Dienststunden leisten.
In einer landwirtschaftlichen Familie großgeworden, hat er bei seinem Eintritt in den Ortsverband bereits viele handwerkliche Talente mitgebracht. Seine Leidenschaft galt den Motoren daher war es nicht verwunderlich, dass er nach erfolgreicher Grundausbildung an der Fachausbildung für Kraftfahrer, Staplerfahrer, Radbagger später zum Ladekran- und Motorsägenführer teilgenommen hat.
Arbeitszeiten von 07.00 bis 16.00 Uhr waren in seinem beruflichen Umfeld als Winzer nicht an der Tagesordnung daher musste er im Jahr 2000 zum Gespräch mit dem damaligen Ortsbeauftragten Werner Ott. 70 Stunden hätten im Zeitraum von Januar bis Juli 2000 abgeleistet werden können, Andreas war „lediglich“ an 40 anwesend. Er versprach Besserung, ist der Gesprächsnotiz zu entnehmen. Rund vier Jahre später, nach dem Ende seiner Verpflichtungszeit, ist in der Bescheinigung an das Kreiswehrersatzamt zu lesen „Andreas Ehmann ist stets ein vorbildlicher Helfer, er leistet seit seinem Eintritt ins THW jährlich immer mehr als 200 Dienststunden“
Im Anschluss ist er als freiwilliger Helfer, bis zu seinem Todestag, geblieben. 26 Jahre waren es insgesamt. Andreas war dann zur Stelle, wenn ein Kraftfahrer benötigt wurde. Egal ob bei Ausbildungsdiensten, Einsätzen, Öffentlichkeitsveranstaltungen oder dem Jugenddienst. Er navigierte Einsatzkräfte und Material immer sicher zur Einsatzstelle.
Meist an seiner Seite der Mercedes Benz LA1113 Baujahr 1982 genannt „Jaqueline“, Einsatzfahrzeug der zweiten Bergungsgruppe. Ihren letzten großen Auftritt hatten die beiden als Chauffeur und Hochzeitsauto im Juli 2017. Kaiserwetter, was kann es für ein Brautpaar schöneres geben? Stunde um Stunde hatte er das Brautpaar durch die Weinberge gefahren, um die richtige Position für den Hochzeitsfotographen zu finden und sich dabei einen so unbeschreiblichen Sonnenbrand eingefangen. Wir haben damals gewitzelt, ob wir den Löschzug der Feuerwehr alarmieren sollten.
In den letzten Jahren wurde es, aus gesundheitlichen Gründen, ruhiger mit seinem ehrenamtlichen Engagement. Sein Tod hat trotzdem alle überrascht. Wir haben ihn als engagierten, zuverlässigen und stets hilfsbereiten Kammeraden schätzen gelernt und werden ihm immer ein ehrendes Andenken bewahren.
Unser Mitgefühl gilt der Familie und den Angehörigen von Andreas.
Im Namen des THW Ortsverband Pfedelbach
Gunnar Kreidl, Ortsbeauftragter
