Nicht so spektakulär wie beim richtigen Truck-Trail, aber für manchen der THW LKW-Fahrer spektakulär genug, fand am 10.09.11 die Bereichsausbildung Kraftfahrer der THW Geschäftsstelle Heilbronn im Steinbruch Ummenhofen bei Obersontheim statt. Vom Ortsverband Pfedelbach nahmen Thorsten Waldorf und Christian Kuhn mit dem GKW I und dem LKW Lkr 10m/t an der Ausbildung teil.
Schon früh morgens war die Anreise nach Ummenhofen. Der Frühnebel hatte das Hohenloher Land noch voll im Griff, als die beiden Fahrzeuge am Meldekopf am Steinbruch Ummenhofen eintreffen. Nach und nach finden sich auch die übrigen Ortsverbände des Geschäftsführerbereichs Heilbronn im Steinbruch ein. Bei Kaffee und Butterbretzel wird das Tagesprogramm vorgestellt, und die Spielregeln im Steinbruch. Schließlich sollen alle Fahrzeuge und –Führer wieder wohlbehalten in ihre Ortsverbände zurückkehren. Jedes Fahrzeug erhält eine Startnummer, damit die Ausbildungsleitung Übungsaufgaben verteilen und die Einhaltung der Spielregeln überwachen kann. Spielregeln - natürlich sind viele Verlockungen des Steinbruchs tabu. Vor allem große Wasserlachen, deren Tiefe und Untergrund nicht einschätzbar sind. Ebenso natürlich Bereiche mit akuter Felssturzgefahr.
Zu Beginn fahren die Fahrzeuge auf eine Aussichtsfläche. Von hier oben hat man eine gute Übersicht über das Gelände. Und einen perfekten Platz für ein Gruppenfoto mit noch sauberen Fahrzeugen. Doch die Ruhe ist nur von kurzer Dauer, jeder brennt darauf, in den Steinbruch einzufahren. Die Fahrzeuge werden auf mehrere Übungsstationen im Steinbruch verteilt. Und dann geht es los, endlich.
Für uns die erste Übung: Anfahren am 30° Steilhang bei extrem losem Bodenbelag. Mit dem Allradantrieb und der Geländeuntersetzung geht die besser als erwartet. Nur wenige Steine werden von den Reifen herausgescharrt, bis sich das Fahrzeug in Bewegung setzt.
Null Problemo, also nächste Übung: Rückwärtsfahren um die Ecke in eine Parklücke nach Einweiser. Ohne die Spiegel zu benutzen. Sollte eigentlich jeder können, da dies bereits beim Erwerb des THW-Führerscheins geübt wird. Aber, einmal sind die Zeichen des Einweisers nicht eindeutig genug, einmal fehlt das Vertrauen des Fahrers in seinen Einweiser und er entscheidet sich für eine andere Richtung als vorgegeben. So steht so mancher ziemlich schräg in der Lücke und muss einen zweiten Anlauf nehmen. Dieser führt dann auch in der Regel zum Erfolg.
Danach geht’s wieder vorwärts und zwar im Doppelpack. Geübt wird das Abschleppen im Gelände. Steilhang rauf, um enge Ecken und Hang wieder hinunter. Für den ziehenden Fahrer noch ganz ok, ist es für den gezogenen eher unangenehm. Durch die Abschleppstange befindet er sich nur wenige Meter hinter dem ziehenden Fahrzeug und sieht nur - Blau. Also die Rückwand des Vordermanns. Kurven, Auf und Abstiege bekommt man dadurch erst so richtig mit, wenn das Blau vor einem verschwindet. Da ist man froh, wenn man wieder an vorderster Front sitzt.
Auf dem Weg zur nächsten Übung: Bergung eines Fahrzeugs mit der Einbauseilwinde des Gerätekraftwagens (GKWI). Zum Training wird ein LKW einen kleinen Abhang hinabgefahren. Der GKWI wird oben in Zugrichtung in Stellung gebracht, nach Einweiser, wie bereits gelernt. Nachdem der GKWI mit Radkeilen gegen wegrutschen gesichert ist, wird das Seil bis zum Havaristen-LKW ausgezogen. Am vorderen Kupplungsmaul bzw. der Abschleppöse wird das Seil angeschlagen und der Havaristen-LKW den Berg hinauf gezogen.
Nach einer kurzen Mittagspause geht es mit einem Geländespiel weiter. Die Fahrzeuge dürfen frei im Steinbruch umherfahren, immer die Spielregeln im Hinterkopf. Von der Ausbildungsleitung werden nun immer wieder kleine Aufgaben an die Fahrzeugführer verteilt. Bergung eines LKW, Abschleppen, usw. um das Erlernte einzuüben. Aber auch simulierte Reifenpannen und ähnliches, um die Fähigkeiten der Kraftfahrer zu testen. Nachdem die Übung erfolgreich abgeschlossen ist werden die Fahrzeuge vom gröbsten Schmutz befreit und der Heimweg angetreten.