Pfedelbach, 20.03.2016, von Simone Brecht

Der Nachwuchs probt den Ernstfall

Bei einer 24-Stunden-Übung zeigten die Nachwuchskräfte ihr Können. 16 Nachwuchskräfte und 15 Aktive des Technischen Hilfswerk (THW), des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und der Freiwilligen Feuerwehr (FFW) aus Pfedelbach probten am 19. und 20. März 2016 den Ernstfall. Fazit der Veranstaltung: Bei so viel Können muss man sich in Pfedelbach keine Sorgen um die Zukunft machen!

Es war ein schöner Nachmittag in der Sinsheimer Badewelt. Jetzt sitzt Anne weinend hinter dem Steuer des Kleinwagens, ihr ist schlecht, sie hat sich übergeben, ihre Hände und das Gesicht sind voller Blut, ihre Freundin liegt ohnmächtig auf der Rückbank. Was sich um kurz vor 19 Uhr im Pfedelbacher Ortsteil Windischenbach zugetragen hat, kann sie nicht genau sagen. Ihr  gegenüber sitzt Jonas in seinem italienischen Sportwagen, er atmet schwer. Durch den Aufprall der beiden Fahrzeuge hat sich der Sicherheitsgurt gestrafft. Mit Blaulicht und Sondersignal trifft die Freiwillige Feuerwehr Pfedelbach an der Einsatzstelle ein. Sie alarmiert den Rettungsdienst und das THW.

Die Darsteller, die hier kunstvoll in Szene gesetzt wurden sind vom DRK  und dem THW und haben sich als Opfer zur Verfügung gestellt. Rund zwei Stunden dauert es bis das Einsatzszenario abgearbeitet ist. In dieser Zeit werden von den 14 bis 16 Jahre alten Nachwuchskräften mit beeindruckender Professionalität die Unfallstelle ausgeleuchtet, Wunden versorgt und die Unfallbeteiligten beruhigt. Am Ende folgt der Transport zum Pavillon nahe der Unfallstelle, der den Rettungswagen simuliert.

Es ist an diesem Tag bereits der dritte Einsatz für die Jugendgruppen der drei Organisationen. Seit 14.00 Uhr läuft der 24-Stunden-Dienst, der die Zusammenarbeit unter den Nachwuchskräften fördern soll. Einsatznachbesprechung, theoretische Funkausbildung und Gemeinschaftsspiele beenden den Abend, bevor auf Feldbetten, in der Pfedelbacher THW-Unterkunft, die Nachtruhe angetreten werden kann. Viel Zeit zum Ausruhen bleibt den künftigen Einsatzkräften allerdings nicht: der nächste Einsatz wartet!

Es ist kurz nach zwei Uhr morgens, als sie mit dem Alarmstichwort „vermisste Person“ unsanft aus dem Schlaf gerissen werden. THW-Helfer Andreas hat sich zu Fuß auf den Heimweg gemacht und ist dort bisher nicht eingetroffen. In Gruppen aufgeteilt starten sie die Suche und werden nach kurzer Zeit fündig. Andreas ist im Dunkeln einen Abhang hinuntergestürzt, hat sich das Bein gebrochen, das Handy verloren und konnte nicht mehr alleine aufstehen. Wie bei jedem Einsatz gilt auch hier: Eigensicherung vor Schnelligkeit daher wird als erstes die Einsatzstelle taghell ausgeleuchtet bevor Andreas mit einem Schleifkorb aus dem Gebüsch gezogen und dem „Notarzt“ übergeben werden kann.

Fünf unterschiedliche Szenarien hatten sich die Jugendbetreuer der drei Organisationen für ihre Nachwuchskräfte einfallen lassen. Am Ende des 24-Stunden-Dienstes waren sich alle einig, dass sich Pfedelbach keine Sorgen um die Zukunft des DRK, der FFW und des THW machen muss.

Vielen Dank an die Jugendbetreuer für die Zeit und Mühe, die sie in die einzelnen Aufgaben investiert haben. An die aktiven Kräfte, die an der Umsetzung der Übung beteiligt waren und natürlich an die künftigen Einsatzkräfte, die den Mut hatten sich den Herausforderungen zu stellen und diese bravourös gemeistert haben!


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