Kraichtal-Unteröwisheim,

Behelfsbrücke Kraichtal-Unteröwisheim

Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr war der Einsatz der Pfedelbacher Brückenbauer um Gruppenführer Markus Röger gefragt. Nachdem Bau der Behelfsbrücke in Öhringen ging es dieses Mal in das rund 100 Kilometer entfernte Kraichgauer Hügelland nach Unteröwisheim!

Gruppenfoto OV Pfedelbach und Oberhausen-Rheinhausen

Eine Brücke wie aus dem Metallbaukasten

Behelfsbrücke über den Kraichbach in Unteröwisheim ist montiert und einsatzbereit

Der Brückenschlag ist gelungen. 20 Tonnen Stahl sind zu einer Behelfsbrücke zusammengesetzt vom Team des Technischen Hilfswerks aus Pfedelbach und Oberhausen-Rheinhausen um Markus Röger. Sie ermöglicht die Umfahrung der bisherigen Brücke über den Kraichbach in der Eisenbahnstraße. 

Diese Brücke hatte sich bei einer Überprüfung als baufällig erwiesen und muss in Kürze erneuert werden. Bereits jetzt ist die zulässige Belastung auf zwölf Tonnen beschränkt, was für manche Landwirtschafsfahrzeuge schon einen Umweg notwendig macht. Mit der Ausweichbrücke, die rund 200 Meter Kraichbach abwärts installiert ist, wird der nördliche Teil von Unteröwisheim mit seinem Wohngebiet und den landwirtschaftlichen Flächen wieder mit dem Kernort verbunden sein.

 
Mit drei Transportfahrzeugen kamen die Brückeneinzelteile mit einem Gewicht von mehr als 21 Tonnen am Freitagvormittag an der Einsatzstelle an. Wie ein riesiger Metallbaukasten mutete das Material auf den Lastwägen an. Stück für Stück hat das Team von fast 20 Männern und einer Frau die rund 130 Brückenbauteile zu einer robusten tragfähigen so genannten Bailey-Brücke zusammengesetzt und dann auf Rollen über den Kraichbach gezogen.

Carina Ripplinger aus Oberhausen-Rheinhausen war die einzige Frau im Team und erledigte unerschrocken ihren Teil der Arbeiten. „Von klein auf bin ich mit dem THW vertraut“, sagte die junge Dame, die ansonsten ein Duales Studium der Papiertechnik absolviert. „Mein Vater ist auch beim THW und von ihm habe ich die Begeisterung für die technische Hilfeleistung durch das THW geerbt.“

Ein imposanter Autokran hob die Stahlteile von den Lkws an den Brückenbauort. Bailey-Brücken haben englische Pioniere im zweiten Weltkrieg verwendet, um gesprengte Brücken zu ersetzen. In Unteröwisheim überspannt die Brücke den Kraichbach mit einer Länge von 18 Metern und einer nutzbaren Fahrbahnbreite von 3,20 Metern. Sie hat eine Nutzlast von bis zu 30 Tonnen. Eine Behelfsstraße wird in Kürze von der Josef-Heid-Straße aus an der Gärtnerei Feil vorbei zur Stahlbrücke führen und dann weiter zum nördlichen Ortsrand.

Im Laufe des Juni soll diese Umleitung fertiggestellt sein sowie ein Steg für Fußgänger und Radfahrer in der Eisenbahnstraße, um dann die bisherige Brücke abreißen zu können. „Die größter Herausforderung bei Abriss und Neubau der Brücke ist, dass sämtliche Versorgungsleitungen und auch der Abwasserkanal unter der Brücke verlaufen“, sagt Markus Fuchs, Planer und Projektleiter der Stadt Kraichtal. „Dies waren bei der Planung entscheidende Zwangspunkte.“

Bürgermeister Ulrich Hintermayer besah sich am Samstagvormittag persönlich die neue Brücke und überquerte wagemutig auf dem noch nicht fertigen Brückengerippe den Kraichbach. Die Inbetriebnahme der Behelfsbrücke wird die Stadt Kraichtal noch gesondert bekannt geben. Die Bauzeit für die neue Brücke wird voraussichtlich zwölf Monate dauern.

Text: Stadt Kraichtal


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