Es ist sieben Uhr früh an diesem Freitagmorgen, als sich die Fahrzeugflotte aus drei Großfahrzeugen und sieben Helfern mit knapp 5 Tonnen Material in Richtung Kraichtal-Unteröwisheim in Bewegung setzt. Ein erster Zwischenstopp findet in der Heilbronner Austraße statt, dort wird der Konvoi um zwei weitere Großfahrzeuge und drei Helfer des Heilbronner Ortsverbandes erweitert.
Die ehrenamtlichen Helfer um Markus Röger, Gruppenführer und Timo Streeb, Truppführer der THW-Fachgruppe Brückenbau des Pfedelbacher Ortsverbandes, haben sich an diesem Wochenende Urlaub genommen oder wurden von ihren Arbeitgebern freigestellt, um dieses zweitägige THW-Projekt, dass von der Stadt Kraichtal in Auftrag gegeben wurde, zu realisieren.
Um kurz nach zehn Uhr herrscht emsiges Treiben an der Brückenbaustelle Am Gaisberg/Josef-Haid-Straße in Unteröwisheim. Bis die zehn Einsatzkräfte mit der Verladung der Behelfsbrücke beginnen können müssen allerdings noch einige Vorbereitungen getroffen werden, die bis am nächsten Tag andauern sollten:
Fahrbahnbelag entfernen, Behelfsbrücke aus dem Fundament heben, Brückenbauteile, die als Ausgleichsgewichte dienen anbauen, sicher an das abzubauende Ufer ziehen und letztendlich der Rückbau und die Verladungen des Brückenbaumaterials. Damit die Abbauarbeiten zügig voranschreiten treffen ab 16.00 Uhr noch ein Großfahrzeug und drei THW-Helfer vom Ortsverband Oberhausen-Rheinhausen ein.
Es ist bereits nach 20.00 Uhr an diesem Freitagabend, die Brücke vollständig in ihre über 650 Einzelteile zerlegt, als die 13 ehrenamtlichen Kräfte die Brückenbaustelle verlassen um im 35 km entfernten THW-Ortsverband Oberhausen-Rheinhausen die Nacht zu verbringen. Bei 15 Grad Außentemperatur in der Fahrzeughalle auf Feldbetten liegend, mit Wolldecken und Schlafsack zugedeckt ist an erholsamen Schlaf allerdings nicht wirklich zu denken.
Den Samstag widmen sich die mittlerweile 16 Einsatzkräfte mit der Verladung auf die Großfahrzeuge. Alleine die 277 Kilogramm schweren und knapp 3 Meter langen 32 Brückenfelder mit Kranfahrzeug auf den bereitgestellten Anhänger zu verstauen dauert von 09.00 – 15.00 Uhr. Zeitgleich erfolgt das Verpacken der Kleinteile in Metallbehälter oder Gitterboxen. Nachdem alle Brückenbauteile verstaut und gesichert sind treten die THWler der Ortsverbände Heilbronn, Pfedelbach und Oberhausen-Rheinhausen die Heimreise an.
Für die Pfedelbacher Einsatzkräfte ist der Einsatz allerdings noch nicht vollständig beendet. Die Fahrzeuge müssen entladen, die Einzelteile im Brückenbaulager verstaut werden und am 13.09.2015 wartet der nächste Einsatz auf die Brückenbauspezialisten aus Pfedelbach: Der Abbau der Behelfsbrücke in Biberach an der Riß steht an!