Bretzfeld,

Wenn Helfer Helfern helfen

Am 27.09.2014 fand die Jahreshauptübung der Freiwilligen Feuerwehr Bretzfeld statt. Die Nachbesprechung des Löschangriffs war gerade vorbei, als gegen 16.10h die ehrenamtlichen Helfer erneut zu einem Einsatz gerufen wurden. VUA, Verkehrsunfall, auf der Verbindungsstraße zwischen den Ortsteilen Schwabbach und Siebenaich, mehrere verletzte Personen.

Zeitgleich hält Christoph krampfhaft an seinem Lenkrad fest. Unnatürlich blass sitzt er da, den Blick starr geradeaus gerichtet. Blut rinnt aus einer Platzwunde an der Stirn über seine Wange auf das Lenkrad des schwarzen, bayrischen Mittelklassewagens. Seine Handgelenke sind gerötet und geschwollen. Christoph ist mit Robert auf dem Weg zur Weinlese und warum sein Fahrzeug mit der Beifahrerseite in den Straßengraben gerutscht ist, die Windschutzscheibe gerissen und sein Beifahrer sich nicht mehr bewegt hat er noch nicht verstanden. Auch nicht, dass die Weinlese in diesem Jahr, von jetzt an, ohne ihn stattfinden muss. Was der Mann mit seinem schwarzen Pullover von ihm möchte, als er ihn freundlich anspricht kann er sich nicht erklären.

Blaulicht leuchtet ein paar Minuten später am Himmel, Sirenen durchdringen den herbstlichen Nachmittag. Nach und nach Treffen rund 30 ehrenamtliche Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Bretzfeld, angeführt von ihrem Gesamtkommandanten Jürgen Landenberger, mit ihren Grossfahrzeugen an der Unfallstelle ein. Die Straße wird abgesperrt, damit die Einsatzkräfte in Ruhe die Rettungsmaßnahmen einleiten und die verletzten Unfallteilnehmer versorgen können. Ein Teil kümmert sich um die beiden Verunfallten des bayrischen Mittelklassewagens, die anderen Einsatzkräfte um die drei Verletzten eines japanischen Kleinwagens, den es beim Zusammenstoß auf die gegenüberliegende Seite gegen einen Baum geschleudert hat.

Keiner der anwesenden Feuerwehrkameraden ahnt zu diesem Zeitpunkt, dass dieses Szenario nur der zweite Teil der jährlichen Einsatzübung ist, in die nur wenige Führungskräfte der ansässigen Wehr eingeweiht sind.  Ingrid und Jörg von der Notfalldarstellung Hohenlohekreis beim Roten Kreuz haben mit ihrem Schminkkoffer perfekte Arbeit geleistet! Um ganz nah am Unfallgeschehen zu sein und die Rettungsmaßnahmen zu beobachten, werden die beiden erfahrenen Rettungskräfte als Ersthelfer eingesetzt, die zufällig den Unfall beobachtet, den Notruf gewählt und erste Hilfe geleistet haben.

Die Insassen der Unfallfahrzeuge, die vom Öhringer Abschleppunternehmen Rapp zur Verfügung gestellt wurden, sind Helfer des Technischen Hilfswerks (THW) vom Ortsverband Pfedelbach, die sich an diesem Nachmittag als Opferdarsteller zur Verfügung gestellt und mit Schminke und Kunstblut in Szene gesetzt worden sind. Das es plötzlich fünf Helfer, statt der angeforderten vier Personen sind war selbst für den erfahrenen Feuerwehrmann Jürgen Landenberger eine Überraschung.  

Kurz nach 17.00 Uhr endete die Übung und die Feuerwehrkammeraden kehrten mit den Statisten in’s Feuerwehrgerätehaus nach Bretzfeld zurück.


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